05.11.2025
Die Finanzverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen rollt ihren Testbetrieb zum Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) im Risikomanagement auf weitere vier Finanzämter aus. 2026 soll die Technologie im gesamten Land genutzt werden können.
Seit Mai 2025 setzt die nordrhein-westfälische Finanzverwaltung als erste in Deutschland ein selbstentwickeltes KI-Tool ein, welches das Risikomanagement bei der Bearbeitung von Einkommenssteuererklärungen ergänzen soll. Die analytische KI erkennt nach Angaben des nordrhein-westfälischen Finanzministeriums Muster und checkt, wo es keinen Prüfbedarf für die Bearbeiter im Finanzamt gibt. So könnten die Erklärungen vollautomatisch durchlaufen.
Das Ziel: In der Zukunft sollen bei einfachen Arbeitnehmerfällen ohne großes Risikopotenzial sehr viel schneller Bescheide erzeugt werden. Zugleich entlaste die erhöhte Autofallquote die Beschäftigten in den Finanzämtern und schaffe freie Spitzen für die komplexen Fälle mit hohem Prüfbedarf, erwartet das Finanzministerium.
Jetzt werde das Pilotprojekt von den bisherigen vier Test-Finanzämtern in Bielefeld-Außenstadt, Hamm, Brühl und Lübbecke auf vier weitere ausgerollt: Seit Oktober setzten auch die Ämter in Dortmund-Hörde, Düsseldorf-Süd, Geilenkirchen und Kleve das KI-Tool ein. Der Hintergrund: "Wir wollen mehr Fälle durch die KI jagen, um sie optimal zu testen", erklärt Nordrhein-Westfalens Finanzminister Marcus Optendrenk. "Wir wollen zügig das Pilotprojekt abschließen, um ein Ausrollen des KI-Einsatzes möglich zu machen: zuerst für ganz Nordrhein-Westfalen und dann für alle anderen Bundesländer. Dazu brauchen wir valide Ergebnisse, was die Künstliche Intelligenz kann – und wo wir noch nachschärfen müssen, um die Veranlagung schneller und effizienter zu machen", so der CDU-Politiker.
In Nordrhein-Westfalen sei dieser flächendeckende Einsatz bereits für den Start der Steuerveranlagung für 2025 im Frühjahr 2026 vorgesehen. Nordrhein-Westfalen entwickele die KI-Komponente im Rahmen der Steuer-IT-Gemeinschaft KONSENS auch für alle anderen deutschen Länder.
Finanzministerium Nordrhein-Westfalen, PM vom 03.11.2025